Der Tod in Venedig, 1913 geschrieben, gilt als Thomas Manns vollkommenste Novelle und behandelt sein großes Thema, den Konflikt zwischen Eros und Geist, auf perfekte Weise.! Der Schriftsteller Gustav Aschenbach, erschöpft von jahrelanger intensiver Arbeit, wird von spontaner Reiselust gepackt und entschließt sich zu einer Reise nach Venedig. Zunächst von der Trübe und Schwüle enttäuscht, weckt Tadzio, ein junger Knabe von rätselhafter, apollinischer Schönheit, der im selben Hotel wohnt, das leidenschaftliche Interesse Aschenbachs. Tadzio wird Aschenbach zum Inbegriff der Vollkommenheit, und er verfällt ihm ganz und gar. Er beobachtet und belauert den Knaben, kann seinen Blick nicht mehr von ihm wenden und ist auch blind für die in Venedig längst um sich greifende Cholera. Der plötzliche Einbruch der Leidenschaft ist stärker als jede Todesangst, und der Autor wird schließlich Opfer der Seuche wie auch seiner ausweglosen Liebe.